In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden auch wir gegen 23:55 Uhr, im Zuge der Alarmstufenerhöhung auf B5, zum Brand des ehemaligen Charm Hotels nach Habischried alarmiert.
Bereits auf der Anfahrt war für unsere Einsatzkräfte der Feuerschein des Großbrandes sichtbar.
Vor Ort übernahm die Besatzung unseres TSF nach einem Pumpenausfall die Wasserförderung, mit vielen anderen Wehren, zur nahegelegenen Zisterne in Habischried.
Nachdem unser HLF und MTW bereits um ca. 3 Uhr wieder ins Gerätehaus einrückten, war das TSF der Achslacher Wehr bis zur Auflösung der Wasserförderung über lange Schlauchstrecken vor Ort.
Erst um ca. 7:30 Uhr konnten sich auch die letzten Einsatzkräfte unserer Wehr wieder Einsatzbereit melden und ins Gerätehaus einrücken.
Bilder & Bericht: FFW Achslach
Fotos - Brand ehemaliges Charm-Hotel
Fotos - Das ist vom Geisterhotel übrig
Report - Stochern in den Glutresten
Bleibt die Brandruine womöglich als noch schlimmerer Schandfleck stehen? Diese bange Frage stellen sich viele in Bischofsmais. Der Bürgermeister redet heute mit dem Insolvenzverwalter.
Meterhohe Flammen, rund 450 Feuerwehrkräfte und ein Schaden in Millionenhöhe: Das ist die Bilanz des Hotel-Großbrands in Bischofsmais. Auch am Montag glommen noch immer Glutnester in dem Gebäude.
Den Bürgermeister von Bischofsmais Walter Nirschl treibt jetzt vor allem um, was aus der gigantischen Brandruine wird. Das ehemalige Hotel hatte 2016 den Betrieb aufgegeben und Insolvenz angemeldet. Nirschl hatte Montagfrüh eine E-Mail an den belgischen Insolvenzverwalter geschickt mit der Bitte, sich um die Brandruine zu kümmern und die Verkehrssicherungspflicht zu erfüllen.
Nun hat er am heutigen Dienstag eine Videokonferenz mit dem Insolvenzverwalter. Nirschl will "alle offenen Fragen klären", vor allem die nach der Verkehrssicherungspflicht.
Seit dem Brand fahren viele Besucher zur Brandruine, um sie sich anzuschauen. Man müsse die Ruine unbedingt absichern, sonst haben wir das gleiche Problem wie vorher. Nirschl möchte den Insolvenzverwalter fragen, was aus der Brandruine wird. Seiner Einschätzung nach sei das "alles Sondermüll" und müsse entsorgt werden. Unklar sei im Moment auch, ob es eine Brandversicherung gibt. "Ich hoffe für die Gemeinde Bischofsmais inständig, dass keine Ruine stehen bleibt", sagte Nirschl.
Die Gemeinde drängte schon seit Jahren darauf, dass das leerstehende Gebäude besser gesichert wird - laut Bürgermeister ohne Erfolg. Zuletzt hatte Bischofsmais sogar die Zwangsversteigerung beantragt, weil die Besitzer Außenstände bei der Gemeinde hatten. Vor drei Wochen sei dann auch ein vom Gericht bestellter Gutachter da gewesen, um den Gebäudewert zu schätzen. Das Ergebnis steht bisher noch aus.
Viele Menschen in der Region sorgen sich jetzt, dass die riesige Brandruine stehen bleiben könnte, nachdem sich schon in den letzten Jahren niemand erkennbar um das leerstehende Gebäude gekümmert hatte.
Das ehemalige "Charm"-Hotel war als "Lost Place" im Internet bekannt geworden und hatte immer wieder Besucher angezogen, die illegal eingestiegen sind. Es wurden Mobiliar, Lampen, Kabel geklaut, Graffitis an die Wände gesprüht, Scheiben zerschlagen. Die Polizei hatte immer wieder illegale Besucher aufgegriffen.
Es hatte sogar Lagerfeuer im Gebäude gegeben, sagt Kreisbrandrat Hermann Keilhofer, die aber von selbst ausgingen. Er fürchtet, dass auch der Brand diesen "Lost-Places-Tourismus" nicht beendet. Schon in der Brandnacht habe es "die reinste Völkerwanderung" an Neugierigen gegeben.
Wer aber in den nächsten Wochen illegal in die Brandruine einsteigt, riskiere sein Leben. Der Kreisbrandrat bezweifelt, dass die Betonwände, die noch stehen, stabil sind. Die enorme Hitze habe den Baustahl, der im Beton verbaut ist, beeinträchtigt.
Die genaue Brandursache ist laut Polizei noch völlig unklar. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern rechnet mit möglicherweise wochenlangen Ermittlungen. Das liege an der enormen Größe des Gebäudekomplexes und am Ausmaß der Zerstörung.
Die Feuerwehr wird an der Brandruine des ehemaligen Charm-Hotels in Bischofsmais wohl noch die ganze Woche die Brandwache übernehmen, auch wenn die eigentlichen Löscharbeiten am Sonntagfrüh gegen fünf Uhr beendet waren. Das sagte der Regener Kreisbrandrat Hermann Keilhofer am Montag dem Bayerischen Rundfunk.
In dem riesigen Komplex, den Keilhofer auf über 4.000 Quadratmeter Dachfläche schätzt, könnten immer wieder Glutnester aufflammen. Das liege zum einen an der enormen Größe des Brandorts, zum anderen an der aktuellen sehr heißen Witterung.
Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, schlugen bereits meterhohe Flammen aus dem Gebäudekomplex. Alle Dachstühle waren aus Holz, alle Dachflächen und die Fassaden mit Holzschindeln eingedeckt. "Das brannte alles komplett", so Keilhofer, ebenso die Dämmstoffe in den Dachstühlen und das Mobiliar in dem seit Jahren leerstehenden Hotel.
Keilhofer geht davon aus, dass auch alle Brandschutztüren durch den Vandalismus der letzten Jahre offenstanden, das Feuer also nicht aufgehalten wurde. "Mich hat die enorme Geschwindigkeit der Brandausbreitung erstaunt," sagte der Kreisbrandrat.
Das Wasser aus dem Löschweiher im Ortsteil Habischried reichte nicht aus. Die Feuerwehr musste zusätzlich eine rund 1,5 Kilometer lange Leitung zum Beschneiungsteich des Skigebiets Geißkopf legen.
Die Einsatzkräfte hatten bei den Löscharbeiten alle Hände voll zu tun, um ein Übergreifen der Flammen auf den angrenzenden Wald zu verhindern. Dafür musste auch Gestrüpp rund um das Gebäude gerodet werden. Es habe keine Zufahrtswege mehr gegeben. Für Keilhofer war der Brand, der in der Nacht zum Sonntag entdeckt worden war, einer der größten, die es je im Landkreis Regen gegeben hat.
Video + Bericht: BR24 - 26.07.2022
Video: NiederbayernTV - 24.07.2022