Einsatz im verrauchten Gebäude
Nullsicht-Übung für Atemschutz-Geräteträger
Patersdorf/Ruhmannsfelden. Zum zweiten Mal in diesem Jahr fand eine Fortbildung für Atemschutzgeräteträger im Kreisbrandmeisterbereich von Thomas Märcz für die Feuerwehren Patersdorf, Achslach, Gotteszell, Zachenberg, Triefenried und Ruhmannsfelden statt. Märcz hatte hierzu von jeder Wehr drei bis vier Geräteträger eingeladen, denn der Einsatz unter umluftunabhängigen Atemschutz (Pressluftatmer) ist eine der gefährlichsten Tätigkeiten im Einsatz und bedarf deshalb ständiger Aus- und Weiterbildung. Körperliche Fitness ist hier ein "Muss".
Ausgearbeitet und durchgeführt wurde die Fortbildung von Kommandant Markus Weiß aus Patersdorf, der auch die Übungsleitung übernahm. Einsatzort war ein leerstehendes Anwesen in Patersdorf. Trainiert wurden unter anderem Such- und Rettungstechniken, aber auch wie man mit Notfallsituationen im Einsatz umgeht. Ein Trupp nach dem anderen musste sich mühsam unter Nullsicht durch das komplett verrauchte Gebäude vortasten. Erschwerend kam hinzu, dass die Räume mit Hindernissen präpariert waren.
Die Trupps mussten je nach Szenario einen Verletzten finden oder bei einem simulierten Notfall eines Kameraden diesen schnellstmöglich lokalisieren. Die Schutzkleidung, die den Träger vor den extremen Bedingungen bestmöglich schützen soll, isoliert die Wärme des Köpers und sorgt durch das Ansteigen der Körpertemperatur für zusätzliche Belastungen. Der Umgang mit dem Rauchvorhang konnte bei dieser Übung sehr gut trainiert werden und es wurde wieder deutlich, wie wichtig die Gerätschaft ist.
Anschließend belüftete man das Gebäude noch, und der Umgang und Einsatz der Überdrucklüfter wurde erläutert.
Das Wichtigste für Märcz ist, allen Atemschutzgeräteträgern eine "Heißausbildung" in einer Brandsimulationsanlage oder in einem gasbefeuerten Container zu ermöglichen, die die Atemschutzgeräteträger auf die extremen Bedingungen im Einsatz vorbereiten sollen. Er mahnte zur Vorsicht bei Einsätzen und dankte den Teilnehmern für ihren Dienst und Markus Weiß für die Übungsausarbeitung und -leitung.
Kurzinfo Atemschutz:
- Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr haben mind. eine Grundausbildung als Truppmann, sowie einen Funk- und Atemschutzlehrgang absolviert.
- Alle drei Jahre erfolgt eine ärztliche Untersuchung nach G26/3, um eine gesundheitliche Gefährdung auszuschließen.
- Die Ausbildung sei teuer, aber realitätsnahe Ausbildung sei ein großer Gewinn für die Sicherheit der Einsatzkräfte, sagt KBM Märcz.
- Einmal jährlich muss jeder Atemschutzgeräteträger seine Tauglichkeit in der Atemschutz-Übungsanlage bei der Feuerwehr Regen nachweisen. Regelmäßige Fortbildungen und Übungen werden von der Feuerwehrdienstvorschrift 7 (Atemschutz) gefordert.
Bericht: PNP - 26.07.2013